„Des lichd visäwie vom Bohnhof.“ Mit dieser Ortsangabe hat meine Oma Kuni immer gezeigt, dass sie durchaus der Fremdsprachen mächtig war. Sie sprach nicht von Gehsteig, sondern sagte „Droddoa“. Sie öffnete am Geburtstag ihrer Enkel ihr Bobbmernee. Und der Warendisponent bei ihrer Putzstelle bei „di Ami in Fädd“ war der „Disbädscher“.
„Visäwie“ bedeutet für mich aber noch mehr als ein schöner fränkischer Ausdruck mit Migrationshintergrund. Wie haben wir unsere Gegenüber, unsere FreundInnen, Bekannte, unsere NachbarInnen vermisst? Videokonferenzen sind zwar nett und schön, aber am Zaun miteinander zu radschn ist schöner. Videostreaming ist dann doch eher ein Notbehelf, aber live im Theater oder im Konzertsaal ist eine andere Hausnummer. Ich erlebe momentan das Publikum bei den Livekonzerten als extrem froh, ja, ohne zu übertreiben, als glücklich. Und ich bin es auch. Deshalb der Name: Es geht nicht ohne menschliches Gegenüber, es geht nicht ohne Visäwie.
Wir haben die neue CD im letzten Jahr abschnittsweise im Studio ultramar labs meines Bandkollegen Rupert Schellenberger aufgenommen. Ich selber habe gesungen, Gitarre gespielt, Bass und auf drei Stücken Banjo. Rupert hat die Keyboards eingespielt und die CD aufgenommen und editiert, und wird sie im Mai mischen und mastern. Rupert und ich haben gemeinsam die Drums arrangiert und programmiert. Felix Lauschus hat die zusätzlichen Vocals gesungen und war mit Trompete, Flügelhorn, Gitarre, Mundharmonika am Start. Oliver Saar hat für vier Stücke die Bläsersätze geschrieben. Eingespielt wurden diese von ihm selber (Saxophon), Felix Lauschus (siehe oben), Stephan Bohm (Posaune, Euphonium), der schon 2007 auf der Flusszigeiner-Tour dabei war. Und last but not least hat, hat David Saam noch einen wunderbaren Beitrag am Akkordeon abgeliefert.
Wir liegen diesmal wirklich gut in der Zeit und könnten die CD schon im Sommer herausbringen, aber da sind Ferien. Deshalb haben wir als Veröffentlichungstermin Mitte September angepeilt.
Es wird geben: Elf bisher nicht auf CD veröffentlichte Titel, sowie als Dreingabe vier Songs, die es schon in der Solovariante auf früheren Live- und Unplugged-CDs gegeben hat.
Man soll sich nicht selber loben, darum sage ich jetzt mal nichts. Naja, also gut: Es wird vielen Leuten wieder sehr gefallen …