Gemmeraweng

Wolfgang Bucks Fränkisch auf „Gemmeraweng“ ist afrikanisch, seine Balladen sind wunderschön-traurig, und die Blechbläser klingen funkig. Kurz: „Gemmeraweng“ ist schwärzer als das, was wir bisher von ihm gewohnt waren. Kein Wunder: Spielen sich doch mindestens drei Songs auf dem Friedhof ab, zudem gibt es ein schauriges Treffen mit den fränkischen Spukgestalten „Nachdgieger“, „Häcklmoo“ und „Loddaa Maddäus“, darüberhinaus wird ein Mord an einer Frau namens „Marie“ beklagt, ein krimineller Frosch aus Herzogenaurach (sprich „Herziauera“) wird querdurch Franken gejagt, die Funky-Bläser der „Zöllner-Horns“ spielen black music wie immer (nach Bedarf auch Bachchoral oder Kärwaliedla), und es kommt schlie¤lich zu einer fränkisch-zairischen Session unter dem Titel „Gemmernuamollaweng“.

Das musikalische Grundgerüst hat die fünfköpfige Wolfgang Buck Band abgegeben, verstärkt durch sechs Musiker der Berliner Soulband „Die Zöllner“, darunter die messerscharfen und butterweichen „Zöllner-Horns“ mit ihren Saxophonen, Flügelhörnern, Trompeten und Posaunen. Außerdem wirken zwei Gastmusiker aus Zaire und einige Freunde aus der fränkischen Musikszene mit ihren Trommeln, Dudelsäcken, Didgeridoos, Akkordeons und Gitarren mit. Abgemischt wurde das Ganze von Heiner Badum, dem für seinen ausgesprochen guten Sound bekannten Live-Mischer der Wolfgang Buck Band. Herausgekommen ist eine fränkisch-preu¤isch-afrikanische Mischung aus Balladen, Funk und Ethno-Groove. Kurz: „A weng a Durchanander“ mit vielen Ruhezonen zum Träumen dazwischen.

Titel

Gemmeraweng
Der Ober stichd in Under
Hinder der Bühna
Saubere Lösung
Allaa fier diech
Muß mer filma
Marie
Nachdgieger
Drund in Herziauera
Könichin
Is letzte Hemmerd
Gemmernuamollaweng

1996